Bei den Protesten zum G20 in London, dem Treffen der führenden westlichen Wirtschaftsmächte, kam es zu Auschreitungen zwischen Polizei und Protestern.
Die als Anarchisten marschierende Gruppe zielte diesmal auf die Royal Bank of Scotland im Bankenviertel ab. Diesmal stieß ihr Haß auf alle Banker vermutlich nicht nur auf etwas mehr Verständnis im breiteren Publikum sondern auch auf ein Gefühl von Vergeltung.
Erst vor einem Monat wurden einige Bosse der RBS wegen astronomischen Bonuszahlungen vom englischen Finanzministerium zur Verantwortung gezogen. Das galt wohl als offizielle Berechtigung, sich der Rolle des Rächers der Armen stellvertretend für alle zu Hause gebliebenen verärgerten Steuerzahler anzunehmen.
Bekannt sind die Anarchisten vor allem der Polizei aus den alljährlichen Anti-Global Demonstrationen zum 1. Mai. Bislang waren sie von friedlichen und rechtschaffenen Demonstranten und der Linken verpöhnt, da diese ihnen meist unbedacht ins Handwerk pfuschten und ihre gutgemeinten Absichten von den Medien zwecks Quoten links liegen gelassen wurden.
Sehr viel mehr Glaubwürdigkeit hätte ihre Show diesmal gehabt, wenn sie zur Abwechslung auch Alternativen zu ihrem ungewollten kapitalistischen System vorgetragen hätten, nachdem sie vor zerschlagenen Fenstern posierten. Nur ein Banner hätte schon gereicht fürs Erste.
Doch wieder einmal lieferten sie nur mediales Entertainment und boten jene Bilder, die bei solchen Veranstaltungen erwartet werden. Damit scheint für beide Seiten eine Art stille Vereinbarung erfüllt, ihren Job getan und der Welt gezeigt zu haben, daß etwas geleistet wurde. Wenn auch nur formal. Genauso, wie das Ergebnis des letzten G20 Treffens.
Beeindruckende Bilder aus der Vogelperspektive auf die Threadneedle Street in diesem BBC Bericht:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/7976905.stm
http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/newsnight/7977870.stm
Wednesday, April 1, 2009
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